Darauf sollte man achten, bevor man ein Startup gründet
Ein Unternehmen zu gründen gehört für viele Menschen zu einem freien und erfüllten Leben dazu. Aber gerade, wer am Anfang steht, unterschätzt die Herausforderungen und Probleme, die mit der Selbständigkeit einher gehen. Zum einen ist der enorme Zeitaufwand zu nennen. Wer ein Unternehmen gründet, kann zwar einiges delegieren, aber es wird trotzdem viel mehr Arbeitslast anfallen, als es der durchschnittliche Angestellte erlebt. Urlaub und große Ausgaben kann man sich in den Anfangsjahren meist nicht leisten. Und auch nach diesen Anfangsschwierigkeiten ist es üblich, deutlich mehr als die 40 Stunden pro Woche zu arbeiten, die viele Angestellte vertraglich zugesichert haben.
Auch der Reichtum wird auf sich warten lassen, wenn man nicht eine besonders ausgefallene Idee hat und eine Ware oder eine Dienstleistung anbietet, für welche Kunden bereit sind, viel Geld zu zahlen. Wer die zehnte Imbissbude in der Umgebung eröffnet, der wird auch in zehn Jahren noch ein armer Schlucker sein, wenn er es nicht schafft, sich von seinen Mitbewerbern deutlich abzuheben.
Auch trägt der Unternehmer das volle Risiko. Das zeigt sich auch an der Corona-Krise. Während Arbeitnehmer oft auf Kurzarbeitergeld zurückgreifen konnten und auch im Falle einer Entlassung vom sozialen Netz aufgefangen wurden, mussten Selbständige von ihren eigenen Rücklagen leben. Viele werden auch die Auswirkungen von COVID-19 nicht abfangen können und insolvent gehen.
Warum Feedback während der Gründungsphase wichtig ist
Wer ein Unternehmen gründet und sich selbständig macht, der ist meist euphorisch und hoch motiviert. Auf der einen Seite ist das eine gute Einstellung, da sie hilft, auch in schwierigen Phasen dranzubleiben und nicht die Flinte ins Korn zu werfen. Auf der anderen Seite kann das aber auch zu einer Gefahr werden. Gefahren, die sich am Horizont abzeichnen oder Lücken in der Planung des Unternehmens werden bewusst oder unbewusst übersehen. “Wenn das Problem da ist, dann kümmere ich mich schon darum.” oder “Wird schon nicht so schlimm werden.” Die Prinzipien Hoffnung oder Schönreden ersetzen eine notwendige Planung von Gegenmaßnahmen.
Es kann auch passieren, dass sich eine Idee bei penibler Planung als nicht durchführbar darstellt. Unterbewusst will man sich vielleicht vor einer solchen Enttäuschung schützen und ignoriert die Fakten. Aber wirtschaftliche Fakten lassen sich nicht ignorieren. Irgendwann holt die Realität den Unternehmer ein. In der Folge können finanzielle Schwierigkeiten entstehen und im schlimmsten Fall eine Insolvenz angemeldet werden müssen. Man hat nicht nur viel Zeit und Ressourcen verschwendet, sondern sitzt vielleicht sogar noch auf einem Haufen Schulden.
Hier kommt der Sparringspartner ins Spiel. Dieser kann dem Unternehmensgründer einen Spiegel vorhalten. Er stellt auch unangenehme Fragen und hilft dem Startup zu erkennen, ob das Bild der Realität tatsächlich der Wahrheit entspricht, oder ob das Unternehmen sich selbst belügt. Wichtig bei der Auswahl des Sparringspartners ist es, jemanden zu nehmen, der ausreichend Erfahrung hat. Im Idealfall war dieser bereits mehr als einmal in der Situation, in der sich das Unternehmen befindet oder hat schon mit genügend Klienten zu tun gehabt, um aus dieser Erfahrung heraus seinen Mandanten beraten zu können.