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AnzeigeUmweltschutz und das Einsparen von Ressourcen sind heutzutage so wichtig wie nie. In diesem Zusammenhang sind vor allem Verpackungen ein großes Thema, denn nirgendwo sonst begegnet uns im Alltag so viel Plastikmüll wie beim Einkauf von Lebensmitteln. Verpackungen gehören zu jedem Produkt dazu, ob im Supermarkt, im Fachgeschäft oder im Online-Versandhandel.
Selbst wenn Sie es als Kunden nicht wahrnehmen, auch die offene Ware in der Obst- und Gemüseabteilung oder die Jeans im Modegeschäft waren auf ihrem Weg über Herstellung, Lagerung und Transport bis hin zum Verkauf irgendwann einmal von Verpackungsmaterial umgeben. Hier besteht also ein massives Einsparpotential und es ist gar nicht so schwer, das auch zu nutzen. Statt überall Plastik einzusetzen, gibt es in Forschung und Industrie zunehmend Bemühungen, nachhaltigeres Verpackungsmaterial zu entwickeln. Besonders umweltschonend ist das Material Papier.

Nachhaltiges Papier in der Lebensmittelindustrie

Eingepackt werden müssen Nahrungsmittel nun einmal, daran führt kein Weg vorbei. Die Verpackung dient dem Schutz des Produktes und verlängert die Haltbarkeit. Auch Hygienebestimmungen spielen da eine Rolle, besonders bei frischen und leicht verderblichen Nahrungsmitteln. Zum Glück gibt es mittlerweile zahlreiche Papierprodukte als Alternative zum Plastik. In einigen Bereichen werden sie schon länger eingesetzt, in anderen ist gerade viel in Bewegung und neue Wege werden gefunden, um Lebensmittel gut und sicher zu verpacken.
Papier ist ein nachwachsender Rohstoff und grundsätzlich recyclebar, auch wenn Beschichtungen diesen Prozess erschweren können. Damit ist es das ideale Ausgangmaterial für Verpackungen in der Lebensmittelindustrie. Dabei gibt es zahlreiche verschiedene Varianten, die jeweils ihre ganz eigenen Vorteile und Einsatzgebiete haben. Aber wie kann eine Papier Verpackung Lebensmittel schützen und welche Sorten gibt es?

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Seidenpapier

Das Seidenpapier kennen Sie vielleicht eher aus dem Bastelladen, es gibt aber auch eine Variante, die speziell für die Verpackung von Lebensmitteln hergestellt wird. Das feine Papier ist dabei vor allem für leichte und trockene Produkte geeignet und kann Obst oder Gemüse vor Druckstellen schützen. Auch beim Transport von empfindlichen Lebensmitteln wird es gerne verwendet.

Butterbrotpapier

Dieses Produkt, das offiziell Pergamentersatzpapier heißt, kennen Sie vielleicht noch aus der Schulzeit. Wie der Name schon sagt, kommt es immer dann zum Einsatz, wenn fettige oder schmierige Lebensmittel verpackt werden müssen. Daher hat es oft eine Beschichtung, was sich nachteilig auf die Möglichkeit zum Recycling auswirken kann. Doch auch hier gibt es mittlerweile umweltverträglichere Lösungen.

Kraftpapier

Kraftpapier besteht fast vollständig aus Zellstofffasern und ist damit unschlagbar stabil. Es wird schon lange zur Verpackung von Nahrung eingesetzt, etwa in Form von Faltenbeuteln oder Popcorntüten. Wie nachhaltig Kraftpapier ist, hängt auch hier vor allem damit zusammen, welches Produkt verpackt werden soll. Ist der Inhalt flüssig, fettig oder cremig, braucht das Kraftpapier eine Beschichtung und kann nicht mehr so problemlos wiederverwendet werden.

Graspapier

Diese Papiersorte besteht zu etwa einem Drittel aus Grasfasern, die restliche benötigte Zellulose wird aus Holzfasern oder Recyclingpapier gewonnen. Der Vorteil: Gras wächst besonders schnell, vor allem im Vergleich zu einem Baum, aus dem das Ausgangsmaterial für andere Papiersorten gewonnen wird. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, sowohl flüssige als auch feste Lebensmittel lassen sich gut verpacken. Durch das ungewöhnliche Material hat Graspapier jedoch ein besonderes Aussehen und eine raue Oberfläche, was aber nichts an seinen Eigenschaften als Verpackungsstoff ändert.

Wachspapier

Dieses Produkt ist besonders geeignet für die Verwendung zuhause, wo es Alu- und Frischhaltefolie ersetzt. Es besteht aus Zellulose und Wachs und bietet dadurch einen guten Aromaschutz, hält Lebensmittel länger frisch und schützt sie vor dem Austrocknen. Nach der Verwendung kann das Wachspapier einfach abgewaschen und erneut eingesetzt werden.

Karton

Diese Papiersorte ist für ihre besondere Dicke bekannt, die entsteht, weil bei der Herstellung mehrere Lagen zusammengepresst werden. Im Versandhandel wird Karton schon lange verwendet und auch beim Transport von Waren hat er sich bewährt. Die Stabilität geht allerdings mit einer geringen Flexibilität einher. Runde oder sehr kleine Formen sind kaum umsetzbar, was den Einsatzbereich beschränkt. Dennoch ist Karton der Dauerbrenner unter den Papier Verpackungen.

Pappe

Eine Art Zwischenschritt zwischen Papier und Karton ist die Pappe. Sie ist besonders stabil, dabei aber gleichzeitig biegsam und gut formbar. Besonders häufig kommt sie bei Pappbechern zum Einsatz. Da die Becher Flüssigkeiten halten müssen, sind sie mit einer speziellen Beschichtung versehen, die besonders undurchlässig sein muss. Beim Recycling wird es dann schwierig, die Papierbestandteile von den anderen Materialien zu trennen. Umweltfreundlicher als Plastik ist Pappe jedoch in jedem Fall und wird deswegen immer häufiger auch zur Herstellung von Boxen und Schalen verwendet. Restaurants verpacken darin dann ihre Gerichte zum Mitnehmen.

Möglichkeiten zum nachhaltigen Einkaufen für Verbraucher

Es ist also richtig, dass eine Papier Verpackung Lebensmittel gut schützen kann. Die vom Geschäft oder Restaurant bereitgestellten Verpackungen sind aber nicht die einzige Quelle von Verpackungsmüll. Auf die Nachhaltigkeit bei der Herstellung, Lagerung und dem Transport von Lebensmitteln haben Verbraucher wenig Einfluss. Aber auch auf dem Weg vom Supermarktregal in den heimischen Vorratsschrank können Sie noch einiges dazu beitragen, Ressourcenverschwendung zu vermeiden und umweltfreundliche Materialien zu verwenden. Hier ein paar Ideen, wie Verbraucher nachhaltiger einkaufen und die Menge an Verpackungsmüll verringern können.

Unverpacktladen

Am nachhaltigsten sind Verpackung immer dann, wenn sie wiederverwendet werden können. Dieses Konzept liegt den Unverpacktläden zugrunde, die immer häufiger in deutschen Innenstädten anzutreffen sind. Wer hier einkauft, bringt eigene Vorratsbehälter mit, die dann mit den Waren befüllt werden können. Bezahlt wird dabei nach Gewicht.
Die Hygienestandards in den Läden sind hoch und die lose Ware wird in verschlossenen Spendern angeboten, so müssen Sie keine Sorge haben, wer das Produkt vorher vielleicht schon angefasst hat. Wenn es in Ihrer Stadt keinen Unverpacktladen gibt, müssen Sie übrigens nicht zwingend auf dieses Konzept verzichten. In vielen großen Supermarktketten gibt es mittlerweile auch schon ein kleines Angebot von lose verkauften Lebensmitteln. Achten Sie beim nächsten Wocheneinkauf einmal darauf.

Papiertragetaschen statt Plastiktüten

In vielen Geschäften ist es heutzutage Standard: an der Kasse gibt es neben robusten Kunststofftüten mittlerweile auch Papiertragetaschen aus Kraftpapier zu erwerben. Die sind genauso stabil und eigenen sich hervorragend, um ihre Einkäufe sicher nach Hause zu transportieren. Außerdem lassen Sie sich hervorragend wiederverwenden, etwa um zuhause den Papiermüll zu sammeln und dann unkompliziert zu entsorgen.

Serviceverpackungen selbst mitbringen

Manche Cafés bieten den Service an, den Kaffee zum Mitnehmen in einen selbst mitgebrachten Thermobecher abzufüllen. Auch in anderen Geschäften ist das denkbar, etwa beim Metzger oder Bäcker. Nachfragen lohnt sich, denn schließlich hat auch der Ladeninhaber einen Vorteil davon, wenn Sie ihre eigene Verpackung mitbringen, spart er so doch Budget für Verpackungsmaterial.

Kartons für den Wocheneinkauf

Oft gibt es sie im Supermarkt sogar kostenlos, die stabilen Pappkartons, in denen die Waren angeliefert wurden. Wenn Sie einen davon benutzen, um ihre Einkäufe zu transportieren, sparen Sie also neben Ressourcen auch bares Geld. Diese Methode eignet sich besonders, wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind und die eher unhandlichen Kartons einfach im Kofferraum transportieren können.

Verpackungen nach Gebrauch wiederverwenden

Auch wenn Sie statt zur umweltfreundlichen Tragetasche aus Papier zum Plastikbeutel gegriffen haben, können Sie dennoch etwas zur Nachhaltigkeit beitragen, indem Sie diesen Beutel erneut verwenden. Auch das verhindert Müll und spart Ressourcen. Nehmen Sie den Beutel einfach zum nächsten Einkauf wieder mit, solange, bis ein Henkel reißt oder ein anderer Schaden ihn unbenutzbar macht. Und auch dann kann er noch einen Dienst als Müllbeutel tun.

Richtiges Recycling

Plastikverpackungen lassen sich nicht immer und überall verhindern, wenn Sie nicht ausschließlich auf dem Wochenmarkt oder in Läden mit lose angebotenen Waren einkaufen möchten oder können. Doch auch dann ist es immer noch möglich, Material richtig zu recyclen und damit die erneute Verwendung der Ressourcen zu ermöglichen. Achten Sie also darauf, den leeren Joghurtbecher nicht einfach in den Hausmüll zu geben.

Fazit

Mittlerweile ist es ins Bewusstsein der meisten Menschen vorgedrungen, wie wichtig Umweltschutz ist. Lebensmittel Verpackungen sind nicht nur eine der größten Müllquellen überhaupt, es handelt sich auch um einen Bereich, in dem jeder Verbraucher viel dazu beitragen kann, Ressourcen zu sparen und sich umweltverträglich zu verhalten. In der Forschung tut sich ebenfalls viel und es kommen immer neue umweltschonende Materialien auf den Markt, die in ihren Eigenschaften Plastikvarianten in nichts nachstehen. Obwohl viele Lebensmittel Verpackungen aus Papier noch mit einer Beschichtung versehen sind, handelt es sich dennoch um die umweltschonendere Alternative.

Neben dem richtigen Material kann auch jeder Verbraucher selbst dazu beitragen, Müll einzusparen und ressourcenschonend zu leben. Mit ein paar kleinen Veränderungen im Alltag können Sie da schon viel erreichen.