Die Voraussetzung für das Eintreiben von Schulden ist, dass der Verbraucher oder die Verbraucherin in Zahlungsverzug geraten ist. Wenn dieser Fall eintritt, darf ein Inkassounternehmen beauftragt werden. Das Unternehmen übernimmt dann die Beitreibung der Forderung. In der Regel geschieht das auf schriftlichem Weg. Diese Form hat für beide Seiten Vorteile, da viele Schuldner Inkassoangelegenheiten nicht am Telefon klären wollen. Eine gewisse Vorsicht ist in Zeiten von Scamming Anrufen gut nachzuvollziehen und bedeutet im Allgemeinen nicht, dass die Schuldner nicht zur Zahlung bereit sind. Bei den Rechten und Pflichten von Inkassobüros besteht rechtliche Klarheit.
Verzugsschäden werden durch das Bürgerliche Gesetzbuch geregelt und dort ist auch festgelegt, dass finanzielle Nachteile durch verspätete Zahlungen vom Schuldner bezahlt werden müssen. Zu ihnen gehören die gerichtlichen und außergerichtlichen Kosten des Mahnverfahrens. Die Pflichten von Inkassobüros bestehen darin, die Forderung transparent darzulegen und der Informationspflicht nachzukommen. Zudem müssen sie gesetzeskonform mit den personenbezogenen Daten umgehen, so dürfen nur die Daten gespeichert werden, die für die Erfüllung der Dienstleistung von Bedeutung sind, denn auch für Inkassounternehmen gilt die DSGVO.
Ethische Aspekte im Schuldeneinzug
Fairness und Ethik sind im Inkassowesen von großer Bedeutung. Es handelt sich bei der Eintreibung von Schulden um eine Dienstleistung, die das Ziel hat, Gläubiger zu ihrem Recht kommen zu lassen. Dabei dürfen die Rechte der Schuldner nicht gefährdet werden. Belästigungen und Einschüchterungen gehören daher nicht zum Repertoire von Inkassounternehmen. Stattdessen sollte stets ein respektvoller Umgang herrschen. Persönlichen Daten gehören ebenso wie die Umstände, die zum Zahlungsverzug geführt haben, zu den sensiblen Themen, die einen respektvollen Umgang verlangen.
Ein respektvoller Umgang bedeutet zudem, dass eine Ausbeutung von Schuldnern zu unterbleiben hat und keine übermäßigen Gebühren erhoben werden. Die Rechte und Pflichten beider Seiten sollten stets gewahrt werden. Für all diese Bereiche existieren rechtliche Grundlagen, die von ethischen Aspekten begleitet werden. Seriöse Unternehmen wie ein Inkassobüro Hamburg achten daher bei der Eintreibung von Schulden darauf, dass Gesetze eingehalten werden und Fairness und Gerechtigkeit bei der Schuldeintreibung herrschen. Dass eine Rechnung noch nicht beglichen wurde, stellt keinen Grund dar, auf die Einhaltung ethischer Grundsätze zu verzichten.
Kontrolle und Durchsetzung der rechtlichen und ethischen Standards
Ethik und Social Skills
Viele deutsche Inkassounternehmen sind im Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen, BDIU, organisiert. Der BDIU hat vor einigen Jahren einen Code of Conduct verabschiedet, um den Umgang mit Schuldnern zu regeln. Zu seinen 80 Paragraphen gehören die Verpflichtung für ein faires Miteinander, die Frage des Datenschutzes und auch der Umgang mit Personenverwechslungen wird hier geregelt. Durch diese Selbstregulierung kommt die Branche einen wichtigen Schritt voran, die Verpflichtung auf die Einhaltung von ethischen Standards ist ein klares Signal, um das Inkassowesen zu einem unstrittigen Teil des Finanzwesens werden zu lassen.
Neben diesem Code of Conduct sorgen auch Aufsichtsbehörden dafür, dass rechtliche und ethische Standards eingehalten werden. Ein weiteres Mittel für die Umsetzung moralischer Standards ist die Schulung des Personals. Neben dem Training in rechtlichen Fragen kann ein Fokus durchaus auch auf die Social Skills gelegt werden. Ein freundliches Gespräch bringt schließlich größere Erfolge als der Aufbau einer Drohkulisse. In der Branche selbst wird auch stärker an einem positiven Image gearbeitet, so können sich seriöse Unternehmen durch Zertifizierungen ausweisen und von den schwarzen Schafen der Branche klar abgrenzen.
Die Vorteile eines moralischen Handelns
Freundlichkeit ist eine Tugend, die niemals aus der Mode kommt. Im Finanzwesen ist Freundlichkeit ganz besonders hilfreich, das trifft vor allem dann zu, wenn überfällige Forderungen eingetrieben werden sollen. Wenn das Inkassobüro freundlich und moralisch auftritt, dann erschafft es eine Atmosphäre, in der Kompromisse gefunden werden können, die für beide Seiten positiv sind. Ein despektierliches Vorgehen sorgt hingegen dafür, dass sich Widerstand aufbaut. Das Inkassobüro wird dann als Feind wahrgenommen, nicht mehr als Mittler zwischen Schuldner und Gläubiger. Der Widerstand manifestiert sich als eine Forderung, die auch mithilfe des Inkassobüros nicht einzutreiben ist. Dieses Versagen sorgt dafür, dass sich der Gläubiger bei der nächsten Gelegenheit wahrscheinlich an ein anderes Unternehmen wendet. Daher sind Flexibilität und ein moralisches Handeln die beste Hilfe dabei, Kunden langfristig an das Büro zu binden.
Herausforderungen und aktuelle Entwicklungen
Inkassobüros sind ebenfalls dem gesellschaftlichen Wandel ausgesetzt. Schulden werden international, die Technologie schreitet voran und stellt neue Anforderungen. Auch die Gesellschaft wandelt sich, Verhaltensweisen, die früher als normal gegolten haben, stehen heute auf dem Prüfstand. Das Eintreiben der Schulden wandelt sich und die Branche hat eine große Chance, von dieser Notwendigkeit zu profitieren. Aus diesem Grund sollte sich nicht auf den Lorbeeren der vergangenen Jahre ausgeruht werden, sondern der eingeschlagene Weg konsequent weitergegangen werden. Es stehen weitere Diskussionen an, die Regulierungen und ethische Leitlinien betreffen. Auch das Miteinander muss in Bezug auf die Eintreibung von Forderungen stärker in den Mittelpunkt rücken.
So können Schulden auch über Grenzen hinweg effektiv eingezogen werden, dabei kann die Expertise von anderen Büros durchaus hilfreich sein. Auch bei technologischen Innovationen besteht Handlungsbedarf. Die sogenannten KI’s verbessern sich stetig und sind vielerorts schon eine wertvolle Ergänzung für die eigenen Callcenter. Die Branche kann in diesem Bereich ebenfalls gemeinsam viel erreichen, indem zum Beispiel Chatbots entwickelt werden, die den gewünschten Parametern entsprechen. Dazu gehört auch ein moralisches Vorgehen. In der Zukunft wird die Eintreibung von Schulden ebenso wichtig sein wie Ethik und Zuverlässigkeit. Wenn auf neue Technologien gesetzt wird, dann sollten die auf allen wichtigen Gebieten den hohen Qualitätsanforderungen entsprechen.
Fazit
Das Eintreiben von Schulden wird auch in der Zukunft ein Geschäftsfeld mit Potential sein. Die Gesellschaft ist im Wandel, die Kaufkraft ist immer stärkeren Schwankungen unterworfen, es wird damit auch in Zukunft weiter Forderungen geben, die nicht fristgerecht beglichen werden. Da lohnt es sich für die Branche, einen Blick zurückzuwerfen. In den letzten Jahren hat sich das Image des Inkassowesens grundlegend geändert. Vom Schmuddelkind des Finanzsektors hat sich die Branche zu dem entwickelt, was sie von Grund auch immer gewesen ist: Die Möglichkeit, Forderungen einziehen zu können, die bislang nicht beglichen wurden. Durch ethische Standards kristallisierte sich endlich heraus, dass Inkasso bedeutet, dass Firmen weiterhin ihr operatives Geschäft aufrecht erhalten können. Ihre Forderungen lassen sich einziehen, ohne dass dabei die Privatsphäre der Schuldner in Mitleidenschaft gerät.
Im BDIU wurden zudem wertvolle Grundlagen geschaffen, die der Branche Sicherheit verleihen. Es wird verstärkt darauf geachtet, ethisch zu agieren und die persönlichen Umstände beider Seiten zu würdigen. Ein respektvoller Umgang hat sich als probates Mittel erwiesen, welches für Schuldner wie für Gläubiger Vorteile mit sich bringt. Schulden werden zuverlässig eingetrieben, es baut sich kein Widerstand auf, Rechte und Pflichten werden gewahrt. Diese Vorgehensweise bedeutet zugleich auch einen treuen Kundenstamm, der von einem professionellen und moralischen Vorgehen profitiert und sich dessen auch bewusst ist. Wenn jetzt noch die Weichen gekonnt für die digitale Zukunft gestellt werden und neue Technologien als Chance und Bereicherung genutzt werden, dann hat sich die Arbeit der letzten Jahre absolut gelohnt.